Wer immer den Begriff „Klassentreffen“ für die Deutschen Biotechnologietage erfunden hat, hatte damit in der Vergangenheit schon immer mitschwingen lassen, dass sich eine älter werdende aber auch irgendwie natürlich schrumpfende Gruppe von Gleichgesinnten trifft, die maximal nostalgisch über alte, eventuell bessere Zeiten spricht und nicht unbedingt Inspiration, Motivation oder gar eine positive Zukunftsvision transportiert, deren Umsetzung im Bereich der Lebensspanne zu erwarten wäre. Alles war diesmal jedoch ganz anders auf den 15. Biotechnologietagen in Heidelberg. Zwar war es auch im Kern ein Klassentreffen, nur diesmal wurde die Bühne auch geöffnet für Branchenvertreter anderer Industrien, junge Forscher und tatsächlich auch mehr internationale Besucher als jemals. Das Klassentreffen hat eine neue Anziehungskraft entwickelt, Heidelberg hat sich von seiner allerbesten Seite präsentiert und ist vielleicht der Geburtsort eines neugefundenen Selbstbewusstseins, das sich sehr einfach und kurz fassen lässt: wir können auch Party!
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Die Schweizer Roche platziert einen weiteren Milliarden-Deal in das Feld der Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Entwickler, diesmal im Vereinigten Königreich bei Oxford BioTherapeutics.
Mit einem Fünf-Milliarden-Kooperationsdeal von Roche mit der dänischen Zealand Pharma setzen die Schweizer ein deutliches Zeichen im Kampf gegen Übergewicht. Mit der gewaltigen Vorabzahlung von über 1,6 Mrd. US-Dollar, von denen 1,4 Mrd. sofort in bar ausgezahlt werden, dürfte diese exklusive Kooperation einen neuen Rekord markieren. Insgesamt können bei der weiteren erfolgreichen Entwicklung des umworbenen Wirkstoffes Petrelentide zusätzliche Meilensteinzahlungen in Höhe von rund 4 Mrd. US-Dollar fällig werden. Der gerade noch absinkende Kurs von Zealand schießt raketenartig in die Höhe.
Nach der rekordhohen Finanzierung von Windward Bio erhält nun auch RhyGaze 86 Mio. US-Dollar in einer Serie A-Finanzierungsrunde. Das Geld fließt in die klinische Weiterentwicklung einer Gen-Therapie zur Wiederherstellung des Sehvermögens bei Erblindung.
Deutsche Biotech-Regionen, das Golden Triangle rings um London und natürlich die USA an Ost- und Westküste. Aber Basel und die Schweiz? Eher selten wird die Stadt am Dreiländereck in diese Reihe gestellt. Dabei kann man die Dynamik am Oberrhein gar nicht übersehen, meint Christof Klöpper im Gespräch mit |transkript (in der Print-Ausgabe 4-2024).
Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder sowie weiterer politischer Vertreter aus Bund, Land und Gemeinde legte Roche heute den Grundstein für ein neues Hightech-Produktionszentrum auf dem Biotechnologie-Campus Penzberg. Mehr als 600 Mio. Euro investiert das Schweizer Unternehmen als höchste jemals getätigte Einzelinvestition in den Ausbau seiner Fertigungskapazitäten in der molekularen Diagnostik. In einer hochautomatisierten Produktion sollen zukünftig mehr als 450 Einsatzstoffe für diagnostische Tests hergestellt werden.
Die Schweizer Roche ist in Cambridge (USA) in eine Kooperation mit Flare Therapeutics Inc. eingestiegen, die sich um Wirkstoffe gegen Transkriptionsfaktoren drehen soll und mit einem gewaltigen Dealvolumen von über 1,8 Mrd. US-Dollar auftrumpft. Interessant ist dabei auch, dass die erst 2021 gegründete Flare schon mit sehr vielen Millionen anderer großer Pharma-Akteure ausgestattet wurde: Pfizer, Eli Lilly und Novartis sitzen bereits mit im Boot.
Neuerlicher Milliardendeal, doch diesmal aus der Schweiz heraus mit einem US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen: Monta Rosa Therapeutics Inc. Nicht nur der Name klingt nach Schweiz, einige weitere Wurzeln führen nach Basel.
Roche hat nach der EU- auch die US-Zulassung durch die FDA für Ventana CLN18 erhalten. Der immunhistochemische In-vitro-Test der Schweizer soll als Begleitdiagnostikum (CDx) helfen, geeignete Patienten mit Magen- und Speiseröhrenkrebs für eine Therapie mit dem neu zugelassenen Vyloy von Astellas zu identifizieren.
Roche kauft spezifische Wirkstoffkandidaten in China ein, aber auch ein kanadisches Start-up wird wegen des speziellen Know-hows eines einzelnen Signalweges aufgekauft. Die einstige Innovationsschmiede Genentech in Kalifornien sieht dabei nicht mehr unantastbar aus.